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Mustroph, A; Sauter, M; Geigenberger, P; van Dongen, JT: Wenn Pflanzen die Luft ausgeht - (Über)leben ohne Sauerstoff, Biologie in unserer Zeit, 46, 32-40 (2016), doi:10.1002/biuz.201610584
Abstract:
Obwohl Pflanzen Sauerstoff durch Photosynthese produzieren, benötigen sie während der Nacht oder in Wurzeln Sauerstoff für den Energiestoffwechsel. Sauerstoffmangel, wie er zum Beispiel bei Überflutungen auftritt, kann sie daher schädigen bzw. sogar zum Absterben bringen. Vielfältige Anpassungsreaktionen der Pflanzen auf diesen Stress sind schon länger bekannt. Einige Pflanzen können Sauerstoffmangel vermeiden, indem sie sich morphologisch anpassen, zum Beispiel durch die Ausbildung von Durchlüftungsgeweben (Aerenchymen) oder durch verstärktes Streckungswachstum von Blättern und Stängeln. Bestimmte Pflanzenorgane müssen jedoch mit Sauerstoffmangel auskommen können, was durch Veränderungen des Stoffwechsels erreicht wird. Der Mechanismus, mit dem Pflanzen die interne Sauerstoffkonzentration messen, um auf diesen Stress reagieren zu können, wurde erst kürzlich entdeckt. Er beruht auf dem sauerstoffabhängigen Abbau bestimmter Transkriptionsfaktoren, die sich bei einem Rückgang der Sauerstoffkonzentration anreichern und die Transkription von Genen zum Beispiel der Gärungsenzyme induzieren.

Letzte Änderung 01.06.2021